
Der italienische Pier-Fortunato-Zanfretta-„Entführungsfall“ ist selbst für mich als Keelianer ein harter Brocken. Nicht etwa, weil er so bizarr daherkommt, sondern vielmehr aufgrund diverser lächerlicher Inhalte, die anklingen wie phantastische Belletristik aus den 1920er- bzw. 1930er-Jahren!
Mir ist zwar klar, dass die Abduction-Reporte in verschiedenen Ländern und zu verschiedenen Zeiten ganz unterschiedlich ablaufen und es viele Regionen gibt, in denen das Phänomen völlig unbekannt ist.
Ich denke da etwa an den arabischen Raum, Südostasien, große Teile Afrikas. Doch hat dieser Fall offenbar eine paradoxe Sonderstellung.
Ich hätte mir die Mühe einer Rezension nicht gemacht, wenn da nicht die beeindruckende Zahl der unabhängigen Zeugen gewesen wäre, welche die Aussagen Zanfrettas indirekt bestätigten!
Der ganze „Zirkus“ begann zwischen dem 6. und 7. Dezember 1978 – wie lange er andauerte, ist schwer zu sagen. Im Buch selbst werden sechs „Kontakte“ bzw. „Entführungen“ beschrieben, es findet sich aber auch ein Verweis auf fünf weitere Begegnungen nach den erstgenannten sechs!
Zanfretta arbeitete bei einem Sicherheitsunternehmen. Die Bezeichnung „Nachtwächter“ wäre unpassend, da er Uniform trug, eine Waffe führte, mit dem Dienstwagen auf Patrouille war und im Grunde Polizeiarbeit leistete. Der Schwerpunkt schien auf dem Gebäudeschutz zu liegen.
In einer Villa, in die offenbar eingebrochen worden war, hatten ihn die Aliens dann auch „erwischt“:
Seine Entführer waren etwa drei Meter groß, grün, mit durch die Haut scheinenden, roten Adern am Kopf; sie hatten recht große Füße – rund 50 Zentimeter lang und 20 Zentimeter breit – sowie lange Krallen bzw. Nägel an Händen und Füßen, und jeweils acht Finger pro Hand.
Am Schädel selbst prangten Hörner, die allerdings als „Stacheln“ beschrieben wurden. Insgesamt sahen die Entitäten so aus, wie man sich Teufel vorstellen würde – was vermutlich auch den einen oder anderen ermittelnden Ufologen abgeschreckt haben dürfte.
Sie flogen ein dreieckiges, metallisch schimmerndes UFO, das am Boden semirunde bzw. hufeisenförmige Abdrücke hinterließ. Die am Tatort festgestellten „Fußspuren“ hatten das bereits erwähnte Format von 50 mal 20 Zentimetern!
An die Entführungen selbst konnte sich der Ordnungshüter nicht erinnern – hier wurde massiv Hypnose eingesetzt, orchestriert von einer „Wahrheitsdroge“, was die völlig verrückten Details möglicherweise erklärt.
Unter Hypnose und gleichzeitig unter dem Einfluss von „Substanzen“ – was konnte dabei schon Vernünftiges herauskommen?
In der besagten Nacht, also zwischen dem 6. und 7. Dezember, beobachteten über Torriglia bei Genua – laut Angaben der Carabinieri – über 50 Zeugen ein (?) hellstrahlendes Objekt, das mit seinem Lichtspektakel offenbar Aufmerksamkeit erregen wollte.
Nach seinen Entführungen war Zanfretta meist bewusstlos oder irrte wie von Sinnen durch die Gegend – so fanden ihn seine Kollegen und mussten ihn erst „einfangen“. Ungewöhnlich war der Umstand – wir schreiben ja Dezember! – dass sowohl seine Kleidung als auch sein Wagen heiß waren.
Ein eingebautes Thermometer mit „Gedächtnis“ zeigte 43 Grad an. Er wurde trocken und erhitzt aufgefunden, selbst wenn es geregnet hatte. Bei den teuflisch aussehenden Gestalten muss es höllisch heiß gewesen sein!
Da er anstehende Entführungen mittels Kopfschmerzen „angekündigt“ bekam, konnte er seine Kollegen rechtzeitig informieren. Diese selbst wurden zu Zeugen:
Automotoren fielen aus, das UFO und seine Lichter wurden gesichtet – daneben auch sogenannte Solid Lights, die direkt auf sie gerichtet waren. Das UFO selbst versteckte sich auch gern in den Wolken – was nach solchen „Auftritten“ allerdings eher unnötig wirkte.
Bei einer Entführung landete Zanfretta auf einem „Hausberg“ Genuas, genauer gesagt auf dessen Spitze. Dorthin führte nur eine einzige Straße, die vorsorglich von einem Kollegen mit dem Dienstwagen blockiert worden war. Wie er dort also mitsamt Auto „gelandet“ war, blieb schleierhaft!
Der unter Hypnose „ermittelte“ Aufenthalt an Bord des UFOs soll recht unangenehm gewesen sein: Es war dort höllisch heiß, er musste einen „Helm“ tragen, über den er Elektroschocks erhielt. Gibt es in der Hölle MKULTRA?
Daneben wurde er ausgezogen und untersucht. Was darüber hinaus geschah, darüber schweigt sich der Autor aus. An Bord befanden sich mehrere Ufonauten, darunter auch „FrauInnen“ und „Kinder“.
Außerdem gab es Flüssigtanks, in denen unterschiedliche Wesen untergebracht waren: – ein „Höhlenmensch“, offenbar von der Erde – reisen die Aliens durch die Zeit, oder dümpelt der schon ewig in seinem Tank? – ein „Feind“ von einer anderen Spezies – ein froschartiges Wesen in humanoider Form Daneben verfügten die Ufonauten noch über eine „Lebensmaschine“, die allerdings nicht näher beschrieben wurde.
Der Herkunftsort der Fremden sei TITANIA – irgendwie passend für drei Meter große Wesen! Titania sei ein Universum, „verloren zwischen dem hellen Stern und dem fallenden Stern“. Zuvor verkündeten sie, sie kämen aus der „dritten Galaxie“!
Bei solchen Angaben wünscht man sich fast die Sternkarte der Hills zurück… Vielleicht wäre es einfacher – und sogar wahrhaftiger – gewesen, direkt auf die Hölle als Heimat zu verweisen, statt solchen Firlefanz zu erzählen. Obwohl ihre Heimat „4000 Lichtjahre“ entfernt sei, fürchten sie unsere Atombombenversuche – diese würden ihr Sonnensystem beeinträchtigen!
Aus diesem Grund (?) möchten sie auf die Erde ziehen. Da es ihnen hier aber zu kalt sei, müssten ihre Städte unter Kuppeln errichtet werden. Jetzt wissen wir also endlich, wem wir die Klimaerwärmung zu verdanken haben!
Ein Aspekt ist jedoch interessant – und taucht in ähnlicher Form in allen CE3- und CE4-Reporten auf: Wie alle anderen Ufonauten konnten auch die drei Meter großen Riesen mit Begriffen wie Zeit und Alter nichts anfangen! Zeit scheint wirklich ein kulturelles Konstrukt der Menschen zu sein – und in den Alienwelten schlicht nicht zu existieren.
[Irgendwie haben sie vielleicht auch recht. Unsere Uhren „messen“ ja nicht die Zeit, sondern geben der Erdrotation einen Faktor, mit dem wir rechnen können. Unser Alterungsprozess ist genetisch arrangiert – der Zahn der Zeit nagt also gar nicht, er wird gezüchtet.]
SIE – also die Ufonauten – gehören zum Volk der DARGOS, was unweigerlich an die „DRACOS“ denken lässt, die es ja ebenfalls gerne warm haben. Ihr Anführer sei PRINZ Almoc – also nicht Amok!
Ob er allein Zanfretta „Kurzer“ nannte oder ob das ganz allgemein sein Spitzname bei den Gehörnten war, hat sich mir nicht erschlossen. Ich an seiner Stelle hätte mich jedenfalls revanchiert: mit Kreuz und Weihwasser zu den „Außerirdischen“ – einfach mal nur, um zu sehen, was dann passiert! Warum sollten Abductees nicht auch mal Spaß haben?
Zanfretta sprach während der Hypnosesitzungen „in fremden Zungen“ (Xenoglossie), wie wir es auch von dämonisch besessenen Menschen kennen. Daneben diente er den Wesen als „Kanal“, war ihre Flüstertüte – auch das ein klassisches Zeichen dämonischer Besessenheit! Auf diesem Wege kommunizierten die Gehörnten mit den Ufologen und dem Hypnotiseur.
Viel „kosmisches Wissen“ kam dabei allerdings nicht zum Tragen. Die Aliens beschwerten sich lediglich darüber, dass man Zanfretta keinen Glauben schenke – und sie wiesen darauf hin, dass man sie nicht fürchten solle. Sprach der Fuchs zur Gans…
Daneben spielte eine transparente Kugel mit einem goldenen Dreieck darin eine Rolle, die man dem Italiener zur „Aufbewahrung“ übergeben habe. Diese solle letztlich aber an Dr. Hynek weitergeleitet werden!
Hynek wurde von den beteiligten Ufologen auch tatsächlich kontaktiert – zeigte jedoch keinerlei Interesse an dem E.T.-Geschenk. Als er 1984 in Genua war, wurde ihm das Artefakt nicht überreicht – sodass es wohl inzwischen wieder bei den Gehörnten weilt.
Am 3. Dezember 1979 wurde der Wachmann mal wieder entführt. Die Aliens seien gerade aus Spanien zurückgekehrt – und hätten dort mit ihren Lichtern Leute erschreckt! Einen Tag später verkündeten die Medien UFO-Sichtungen in Spanien – genauer gesagt in Guadalajara –, wo ein lichtstarkes Objekt am Himmel für Aufregung gesorgt hatte.
Auf den „Eierkopf“ bin ich bisher noch nicht eingegangen. Der gehörte ebenfalls zur Besatzung – sah aber ganz anders aus:
Ein Humanoid mit einem eiförmigen Kopf, aber ohne Gesicht, der einen karierten Anzug trug. Dieser verfügte offenbar über „wilde Talente“ – denn er konnte Zanfrettas Wagen stoppen, ihn selbst bewegungslos machen. Die Tür zum Fahrzeug öffnete sich wie von Geisterhand, sodass er bequem einsteigen konnte – ohne Schaden am Kopf!
Zanfretta „erwachte“ schließlich aus seiner Starre – und spielte den Taxifahrer für das Ei auf zwei Beinen! Um der Angelegenheit noch die richtige Würze zu verleihen, muss nun noch eine „Zutat“ beigefügt werden: ein Bigfoot!
Der ist zwar nicht unserem Zeugen begegnet, sondern einem gewissen Giovanni Gardella, dessen Haus und Grundstück sich unweit von Montoggio bei Genua befand. Passend zur Geisterstunde wurde er von seinen Wachhunden alarmiert, die lautstark anschlugen.
Er lief bewaffnet ins Freie – und erblickte im Schein seiner Taschenlampe einen „großen Affen“, der später medial zum KING KONG wurde. Der haarige Zweibeiner war gerade damit beschäftigt, einen der Hunde durch die Gegend zu werfen! Zugtragen hatte sich die Angelegenheit im gleichen Zeitfenster, das auch den Rest dieses kuriosen Falles umfasst.
MEIN Resümee
Das Buch war ausgesprochen unterhaltsam – und auch das Abfassen dieses Artikels musste immer wieder wegen Lachanfällen und Freudentränen unterbrochen werden! Wobei unklar ist, was mich mehr amüsiert hat:
Der völlig durchgedrehte Fall – für den die parallel einhergehende Sichtungswelle bürgt – oder der Versuch des Autors meiner Quelle, Rino Di Stefano (siehe Buchcover oben), aus der Gemengelage einen klassischen Nuts-and-Bolts-Fall zu drechseln… Oder beides zusammen!?
Meine persönliche Sicht der Dinge ist wohl schon durch die Zeilen gedrungen: Ich denke, dass wir es in diesem Fall mit Dämonen zu tun hatten, die sich ein Stelldichein als „Aliens“ gaben. Vorausgesetzt natürlich, die Story ist nicht ohnehin eine durch Hypnose und „Wahrheitsdrogen“ erzeugte phantastische Melange!ʬ